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LegalTech im Praxischeck: Wie wir mit konkreten Use Cases echten Mehrwert schaffen 

Am 29. April haben wir gemeinsam mit rund 50 Fach- und Führungskräften aus den Bereichen Legal, Einkauf, Finance und Produktentwicklung im Soho House Berlin diskutiert: Wie gelingt es uns, LegalTech nicht nur zu denken, sondern konkret umzusetzen? Wie kommen wir vom KI-Hype zur echten Innovation für die Rechtsabteilung Die Antwort war deutlich: Es braucht weniger theoretische Möglichkeiten und mehr konkrete Anwendungsfälle. 

Inmitten spannender Diskussionen wurde klar, dass die Offenheit gegenüber neuen Technologien groß und das Potenzial riesig ist– und doch fehlt es in vielen Unternehmen an wirklich durchdachten, integrierten Lösungen, die den Arbeitsalltag spürbar vereinfachen. 

Der Ausgangspunkt: Vertragsanalysen als Effizienzbremse 

Vertragsanalysen gehören zu den zentralen Aufgaben in Unternehmen, unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße. Ob Rahmenverträge im Einkauf, Projektvereinbarungen im Sales oder Lieferbedingungen in der Geschäftsleitung: Der Aufwand ist hoch, die Komplexität groß. Besonders in Organisationen ohne eigene Rechtsabteilung kann das zu einer echten Herausforderung werden.

Denn Vertragsverhandlungen sind selten isolierte Prozesse. Sie binden verschiedene Abteilungen, benötigen fundiertes Know-how und kosten oft viel Zeit. Dies gilt besonders dann, wenn mehrere Versionen eines Vertrags zwischen den Beteiligten zirkulieren. Die Frage, die viele Unternehmen daher beschäftigt: Wie lassen sich Qualität, Effizienz und Sicherheit in der Vertragsprüfung gleichzeitig erhöhen,ohne zusätzliche Komplexität? 

Der Lösungsansatz: Spezialisierung statt Generalismus 

Genau hier setzt unser Tool neo:sense an. Statt ein weiteres All-in-One-Tool zu sein, das alles ein bisschen kann, fokussiert sich neo:sense auf eine wiederkehrende Kernaufgabe: die intelligente Analyse von Vertragsentwürfen – integriert, präzise und sicher. 

Im Rahmen des Events wurde deutlich, dassSpezialisierung  kein Kompromiss ist, sondern ein klarer Vorteil. Unternehmen wünschen sich Lösungen, die sich in bestehende Prozesse einfügen, keine zusätzliche Schulung erfordern und verlässlich Ergebnisse liefern. Mit neo:sense machen wir genau das möglich.

Drei Schritte zum digitalen Vertragscheck 

Mit unserem MS Word Add-in holen wir die Analyse dorthin, wo Verträge ohnehin entstehen – in Word. Ohne Medienbrüche, ohne Zusatztools. 

Der Analyseprozess basiert auf einem unternehmensspezifischen Playbook, das heißt einem interaktiven Regelwerk, das individuelle Verhandlungsvorgaben für bestimmte Vertragstypen abbildet. Damit funktioniert neo:sense in drei klaren Schritten: 

  1. Erkennung: Relevante Passagen im Vertrag werden erkannt – auch wenn sie anders formuliert oder fehlerhaft sind. 
  2. Bewertung: Ein Ampelsystem zeigt, ob Klauseln den Playbook-Kriterien entsprechen oder abweichen. 
  3. Änderung: Automatisierte Vorschläge helfen dabei, risikobehaftete Formulierungen sicher zu überarbeiten – direkt im Dokument, inklusive Kommentierung.

Das Resultat: Eine durchschnittliche Analysezeit von 2 Stunden reduziert sich auf 5 Minuten. Eine enorme Erleichterung, nicht nur für Rechtsabteilungen, sondern auch für Fachbereiche ohne juristische Ausbildung. 

Erfolgsfaktor Integration: Keine Hürden, keine Umwege 

Ein entscheidender Punkt, den viele Teilnehmer:innen im Soho House betonten, war der Wunsch nach nahtloser Integration. Neue Tools müssen sich dem Arbeitsalltag anpassen und nicht umgekehrt. 

Deshalb verzichtet neo:sense bewusst auf Chat-Funktionen oder Prompting. Stattdessen arbeitet ein leistungsfähiges LLM im Hintergrund , welches für die Nutzer:innen unsichtbar, DSGVO-konform gehostet auf deutschen Servern und eingebettet in eine vertraute Arbeitsumgebung ist. So bleiben Daten sicher  und die Nutzung intuitiv. 

Aus der Diskussion gelernt: Lösungen müssen konkret sein 

Die wichtigste Erkenntnis des Abends? Technologie ist dann erfolgreich, wenn sie verständlich, zugänglich und konkret ist. Viele Tools scheitern nicht an ihrer technischen Leistungsfähigkeit,sondern daran, dass sie nicht in den Alltag passen. Eine zentrale Beobachtung aus dem Panel des Abends war, dass die Einführung neuer Technologien oft daran scheitert, dass sie nicht in bestehende Arbeitsprozesse integriert werden. Hier zeigt sich, wie entscheidend ein gutes Change Management ist. Ein Tool muss so eingebettet sein, dass Nutzerinnen und Nutzer intuitiv damit arbeiten können und auf diesem Weg begleitet werden. Wenn diese Voraussetzungen fehlen, wird selbst ein technisch starkes Produkt nicht genutzt und kann im schlimmsten Fall mehr Reibungsverluste verursachen als tatsächliche Lösungen schaffen. 

Ein LLM allein ist noch kein Use Case. So leistungsfähig ein Sprachmodell auch sein mag, der eigentliche Nutzen entsteht erst durch die Kombination mit smarter Software und konkreten Anwendungslogiken. Der Einsatz eines LLMs,sei es auch ein spezialisiertes, bringt erst dann echten Mehrwert, wenn es sich in bestehende Infrastrukturen integriert oder so eingebettet ist, dass der Nutzer keine Hürde im Umgang hat. Prompting bleibt für viele Nutzer:innen abstrakt und fehleranfällig. Um echte Veränderung im juristischen Alltag herbeizuführen, übernimmt eine clevere Lösung die Komplexität im Hintergrund.

Fazit: Der nächste Schritt für LegalTech ist Praxis 

Der Hype um LegalTech war wichtig, denner hat die Branche in Bewegung gebracht. Doch jetzt beginnt die Phase, in der sich zeigt, welche Lösungen wirklich Bestand haben. Unser Ziel mit neo:sense ist es, diesen nächsten Schritt aktiv mitzugestalten mit einem Tool, das nicht nur beeindruckt, sondern in der Praxis für alle funktioniert. 

Die Zukunft juristischer Arbeit ist nicht theoretisch, sondern  konkret, integriert und lösungsorientiert.